Chitano

Das Pony, über das ich meine Facharbeit am Institut für Verhalten und Kommunikation (IVK) geschrieben habe, wurde von einer Ponyschule gekauft, um dort im Unterricht für Kinder eingesetzt zu werden. Er kam bereits aus einem Reitschulbetrieb und war ein Pferd, das dort sehr aggressiv auf jede Art von Annäherung reagierte.

Das durch diverse Ursachen hervorgerufene extrem hohe Stresslevel äußerte sich in Beißen und  Schnappen, Umrennen und Drängeln mit der Schulter. Des Weiteren waren Verhaltensauffälligkeiten am Anbinder zu beobachten. Er versuchte alle paar Sekunden den Menschen zu beißen, zeigte exzessives Scharren, allgemeine Unruhe und Sattelzwang. Ein Führen war nicht möglich; der Umgang gestaltete sich durch das permanente Schnappen als äußerst schwierig. Das Auftrensen war aufgrund des Beißens ebenfalls schwierig. Unter dem Sattel scheute er regelmäßig, bockte und ging durch. Auch Steigen gehörte zu seinem Repertoire.

Innerhalb von nur 28 Tagen, die für diese Facharbeit angesetzt waren, wurde sein hohes Stresslevel reduziert und seine allgegenwärtige Anspannung und Aggression in Entspannung und Losgelassenheit umgewandelt. Dies geschah auf der Basis von pferdegerechten Trainingsgrundsätzen und in einer reinen Trainingszeit von nur wenig mehr als 20 Stunden, die auf etliche kurze Einheiten aufgeteilt wurden. Durch die Entwicklung einer Grundkommunikation am Boden verschwanden auch die reiterlichen Schwierigkeiten völlig, ohne, dass an diesen explizit gearbeitet wurde .

Des Weiteren wurde gleichzeitig die Haltung optimiert; von einer Innenbox gänzlich ohne Freilauf kam das Pony in eine Gruppenhaltung im Offenstall. Das Futter wurde angepasst und seine Schmerzen bestmöglich reduziert. Auch die Ausrüstung wurde kontrolliert und ausgetauscht.