FLOW

„In der positiven Psychologie ist Flow, auch bekannt als Tätigkeits- bzw. Schaffensrausch oder „im Fluss sein“, ein psychischer Zustand, in dem eine Person, die eine Aktivität ausführt, vollständig in ein Gefühl eines energetisierten Fokus – voller Beteiligung und Freude am Prozess der Aktivität – eingetaucht ist. Im Wesentlichen zeichnet sich Flow durch völlige Absorption in dem aus, was man tut, und einen daraus resultierenden Verlust im Sinne von Raum und Zeit.“

Flow (Psychologie) – PSYLEX

Flow ist ein meditativer Glückszustand, den wir alle unbewusst in jedem Moment unseres Lebens anstreben. Man findet ihn in der Schnittmenge zwischen Technik und Gefühl. Technik allein reicht allerdings nicht aus – unsere Ausbildung (die eigene und die des Pferdes), Wissen (vor allem dessen Aneignung), Disziplin (am Ball bleiben), Übung, Übung, Übung, und Erfahrung (denn nur durch Fehler lernt man …) sind ebenfalls wichtige rationale Faktoren, um uns in den Zustand des Flow zu bringen. Von Konzentration und Fokus ganz zu schweigen!

Zu Gefühl zähle ich eine gute Intuition, die Hingabe, sich in einer Sache in Achtsamkeit aufzulösen, und die Empathie, sich in das Lebenwesen Pferd hineinfühlen zu wollen (und dabei sich selbst in den Hintergrund zu stellen). Es braucht die positive Energie, die entsteht, wenn sich die eigene mit der des Partners Pferd verbindet.  Und schließlich gibt es da noch das große Wort Spiritualität: das Bewusstsein, dass da neben der sinnlich zu greifenden Wirklichkeit noch eine transzendente existiert, in der alles Leben verbunden ist.

Nur, wenn man lang genug übt, werden Bewegungsabläufe intuitiv – d.h. ohne bewusst überlegen zu müssen – abrufbar. In dem Moment endet das Denken über die genaue Koordination, und man fühlt die Abläufe lediglich noch („Und dann hab ich nur an den Galopp gedacht …“). Wenn Technik und Gefühl außerhalb von Raum und Zeit verschmelzen, sind wir im Flow und lösen uns in der absoluten Freude unseres Tuns auf. Man könnte sagen, wir sind dann in reiner Harmonie – und die ist ja bekanntlich das höchste Ziel im Umgang mit dem Pferd.